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Kunst & Kultur"Ham wa nich, iss aus, kommt auch nich wieda rein!"

„Ham wa nich, iss aus, kommt auch nich wieda rein!“

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Ein Kommentar von Wolfgang Paul/ Heute etwas kaufen? Geht gar nicht! Denn egal wohin Sie gehen sollten, was sie auch gerade kaufen wollen, Sie werden überall das gleiche hören „hamwer nich, iss aus, kommt auch nich wieda rein!“

Und das in einer Zeit, wo sich die anbahnende Inflation wie ein riesiges, gefräßiges Monster auf das vor ihm liegende Sparkapital stürzt und es vollständig zu verschlingen droht. Dennoch stürze ich mich wagemutig in den Erwerb eines Neuwagens. Ich will es wissen. Und um dem ökologischen Gedanken gleich mit Rechnung zu tragen, möchte ich einen elektrischen Neuwagen bestellen. Als ich meinen Wunsch im Autohaus meines Vertrauens dem freundlichen Verkäufer gegenüber äußere, schaut der mich kurz mit irrem Blick an, dass ich schon denke, er hätte einen Schlaganfall erlitten. Dann rollt er sich hysterisch lachend über die kahl-weiße Fliesenauslage auf dem Boden ab und nässt sich auch noch ein. Erfahren wie er aber mit Kunden meiner Art ist, hatte er wohl Wechselwäsche dabei und steht nach einer Minute wieder „trockengelegt“ vor mir. Der eben noch lachende Verkäufer mutiert aber mit jeder weiteren Erklärung über Lieferfähigkeit und Verfügbarkeit zu einem trostlosen Häuflein Elend, das sich dann in einem Tränenmeer der Erklärungen verliert.

„Sie wissen schon, erst Corona, nun der Krieg“, tönt es im Narrativ aller Erklärungsversuche.

„Und die Verlagerung von Produktionen ins Ausland. Meist China. Ist ja für das Lohngefüge der Arbeitgeber viel günstiger. Und strategisch war das ja auch damals mal gut, wenn man als Zulieferer gleich im Produktionsland sitzt.“ Als ich jedoch China höre, zucke ich sowas von zusammen, dass der Verkäufer schon denkt, ich hätte in eines seiner Hochvolt-Stromkabel gefasst. Ich komme schwer ins Grübeln. China! Ja, ne! Is klar!

Erst fliehen deutsche Firmen regelrecht ins Ausland, begehen eine Kapitalflucht, um billigst im fernen Ausland zu fertigen. Dann wird der eingefahrene Profit nicht einmal an die Mitarbeiter durchgereicht! Nein, weit gefehlt. Schließlich haben ja die Manager die ganze Arbeit geleistet, dafür müssen sie auch fürstlich entlohnt werden.

Dazu kommt ja noch, dass wir jahrzehntelang die Chinesen regelrecht als neue Konkurrenz, bis hin zur nächsten „Wirtschaftsmacht“ regelrecht aufgebaut haben. Mit deutschem Qualitäts-Know-How. Dafür sorgten ökologisch gut angelegte, unzählige Businesstrips und Millionen von Arbeitsstunden ihrer Akteure, sowie von Millionen von Flugkilometern. Alles allein befeuert vom monetären Antrieb, weniger von moralischen Grundsätzen ihrer Auftraggeber. Und natürlich der Absättigung geldgieriger Aktionäre, die ebenfalls monetäre Interessen weit vor Nachhaltigkeit setzen. Und wenn kein Geld rollt, dann heißt die abgedroschene Devise der Konzerne – Personalverschlankung! Und wer kann dazu ein besseres Statement abgeben, als jemand, der BWL studiert hat und als einzig logische gelerntes Dogma den Personalabbau kennt, nicht jedoch alle anderen Möglichkeiten von Optimierungsansätzen, um den Menschen herum?

Wo war ich? Ach ja, China! Und gerade China zeigt sich heute nun auf einem hohen Fertigungsniveau, als Ergebnis dieser deutschen Kurzsicht, dass es eine deutsche qualitativ hochwertige Konkurrenz nicht mehr fürchten muss. Warum auch? Die kam ja schließlich von uns. Und gelernt ist halt gelernt. Denn wir haben das Label „Made in Germany“ nach China exportiert. Den Chinesen regelrecht aufgedrängt. Es dabei bis zum Ausverkauf getrieben, damit gleichzeitig an unserem eigenen Stuhlbein so lange gesägt, bis wir uns final von China abhängig gemacht haben. Und tatsächlich zeigt sich das blühende China dankbar für das Verhalten einer fehlgeleiteten Politik und ihrer allein auf monetäre Zwecke ausgerichteten Wirtschaft. Kaum zu glauben?

Nun! Dann kommen wir mal zu den entscheidenden Punkten. Werfen wir nun einen Blick auf den Ex-CDU-Politiker Altmaier, der es schaffte, die aufstrebende deutsche Photovoltaik mit allem Know-How unter der Merkel-Regierung in die Insolvenz zu treiben. Ich bin mir nicht sicher, ob Peter Altmaier für seine großzügige Tat den Chinesen den Zukunftsmarkt der Erneuerbaren Energien zu überlassen, zu deren alljährlichen Neujahrsfesten eingeladen wird. Aber das Herr Altmaier alles daran gesetzt hat mit schwammigen Aussagen und unklaren Rahmenbedingungen eine komplett aufstrebende Branche zu ruinieren, steht bewiesen als Tatsache da. Wer heute Module – selbst deutsche Module für PV-Anlagen – kaufen will, kommt meist nicht um die Zulieferer aus China herum. Und nicht nur diese Technik liefert China. Sie liefern ebenfalls eine durchaus gute Qualität.  Doch Deutschland hat sich mit fast all seinen Produkten in das ferne China begeben, nur um jetzt erschrocken festzustellen, dass kaum noch Produkte im eigenen Land gefertigt werden können, was immer wieder auf entsprechende Lieferketten zurückführen ist, die von den chinesischen Kooperationspartner halt bedient werden. Der Verkäufer kontert schnell mit „wie soll man denn sonst auch die Preise halten?“

Ich muss so in Grübeln gekommen sein, das ich nur noch mit starrem Blick auf dem einzig dürftigen Stuhl in dem kleinen Verkäuferbüro saß, dessen Boden immer noch nass war, von all den geweinten Tränen des Angestellten vor mir. „Also, ein Auto kann ich Ihnen in 12 bis 18 Monaten liefern. Und noch bevor mein Blick ihn fragend durchbohrt, presst er schnell das magische Wort „Chipkrise“ heraus! Dann folgt noch ein schnelles „Und auch wegen Corona – kennen´se ja, oder? Und dann weiß man nach Lieferung auch nicht mehr, ob die Förderung überhaupt noch gilt.“ Also! Übersetzt heißt das wohl, das unsere Bundesregierung nicht den Kauf direkt mit einer Förderung gekoppelt hat. Anstelle dieser darf man darauf hoffen, dass das Auto vor Auslauf einer Förderungsrichtlinie noch rechtzeitig geliefert wird.

Verdammt, denke ich mir, es sind ja nicht nur die Autos. Es ist Corona, das allmächtige, äußerst tödliche Virus. Es ist auch die Inflation. Dazu noch der Krieg, der nun mit der Ukraine bis an die europäischen Grenzen gerückt ist. Und der Russe – Putin der Bösewicht. Da wechselt die Angst um Corona nun nahtlos mit der Angst eines fortschreitenden Kriegs und lähmt uns abermals. Und alles, also alle denkbaren Produkte scheint die Ukraine produziert zu haben. Das wird uns zumindest so erklärt und scheint so sinnig zu sein, wie all das, was man noch vor Kurzem rund um das Thema Corona zum Besten gab. Wo noch Impfungen als Überlebens-Heilmittel galten, Impfunwillige zum Tode verdammt waren. Nach Aussage des Ex-Gesundheitsminister Spahn. Und kurioserweise und auch noch entgegen dem Glauben des Ministers, überlebte diese vehement auf Verweigerung gepolte Spezies bis heute. Und die damalig laut herausgeschrienen Parolen, als höchst verschwörerisch und regierungsuntreu eingeordnet, auf bedenkliche Rechtsgläubigkeit abgeschriebene Schwurbler, sollen auch noch recht behalten haben? Die auf vielfältige Nebenwirkungen dieser in Phase 3 der breiten Probandenstudie stehenden Stoffe, holt ausgerechnet jetzt die Realität ein? Immer mehr Nebenwirkungen werden von Ärzten gelistet und breite Aufklärung gefordert. Wie viel Unsicherheit soll ein medial gläubiger Mensch der freien Sender denn noch ertragen?

Kaum haben wir das Thema Corona überhaupt einigermaßen überwunden, sahen, das sich selbst die von Pharmaverbänden breit gestützte WHO ein wenig zu vorschnell und eher gefälligen Änderungen in den Pandemiestufen bedient hat, ereilt uns ein Krieg, den die Russen nun aus heiterem Himmel in die Ukraine getragen haben. Abgesehen von dem Einmarsch in die Krim im Jahre 2014. Und abgesehen – natürlich von allen Äußerungen keine NATO-Erweiterungen zu planen.

Doch wieder scheint sich Deutschland einem pathologischen Verweigerungsmuster zu bedienen. Wiederum ist der Übeltäter schnell und sicher identifiziert und die Richtung klargestellt. Mediale Präzision und exzellente Kameraführung sorgen für eine wiederholt willfährige geschlossene Bürgerschaft. Gegenstimmen sind wie schon im Thema des Virus nicht nur unerwünscht, denn wer herrschendes Leid im kriegsbedrohten Land nicht mit schweren Waffenlieferungen unterstützen möchte, muss sich als Putin-Versteher im massenkompatiblen Ukraine Narrativ selbst verantworten. Und wie schwer das war, hat jeder gesehen, der sich wagte, eine andere Meinung außerhalb festgelegter RKI und Regierungsgrundsätze oder die eines Gesundheitsministers, aussprechen zu wollen. Erst recht, wenn die so anspruchsvollen Niveau-Medien, wie zum Beispiel RTL, der Sender Ihres Vertrauens, es versteht, wie Kameraführung den Zuschauer auf die wichtigsten Grundprinzipien einschwört.  Die dann durch Endlosrepetition – kennen Sie ja von der wenig subtilen Seitenbacher Müsliwerbung – die Massen auf ihre Botschaft so lange trimmt, bis man wie unter Hypnose, nichts anderes mehr um sich herum wahrnimmt. Und wehe einer erhebt sich, um eine abweichende Botschaft zu verkünden!

Und nun stehen wir nicht nur vor einer Krise der Beschaffung, auch eigener, notwendiger Artikel, die einst mit größter Sorgfaltspflicht deutscher kapitalflüchtiger Konzerne ins Ausland verbracht wurden, sondern bahnen sich jetzt auch noch zu allem Übel Energiekrisen an. Und obwohl allen Konzernen allein schon durch zarte klimatische Expertenankündigungen von Überschwemmungen und Dürren hätte klar werden müssen, dass sie von den Fossilstoffen Abstand nehmen sollten, fängt die Kamera erneut das Leid der Konzernbetreiber ein, nicht müde zu werden, dass der Russe sich erdreistete, neben seiner Hauptbeschäftigung der Ukraine schweren Schaden zuzufügen, auch noch den Gashahn zudreht. Und wir hören die unter schwerem Seufzen in die Kamera gehauchten Sätze der Konzern-Hobby-Philanthropen, das ihnen ohne Gas, die Produktionsaufrechterhaltung nicht mehr möglich sei. Man darf daran erinnern, dass schon Umweltbewegungen in den frühen 70er Jahren auf eine Erderwärmung und einen Klimawechsel hinwiesen. Und allen Konzernen stand es in dem heute angeschlagenen demokratischen Rechtsraum frei, Handel mit den Gratisenergien Sonne, Wind, Wasser zu betreiben oder die Produkte früher Produzenten von Photovoltaikanlagen zu beauftragen, diesen Wandel – weg von Fossilenergien – frühzeitig zu unterstützen. Nun etabliert sich neben Endlosjammerei ein weiteres, äußerst gefälliges Wort deutscher verzweifelter Politiker: Ausweglosigkeit. Die Energieschlamperei der Merkel-Ära hat nicht nur Rot-Grün auszubaden, die „Roten“ dürfen sich gleich dabei fragen, welchen Anteil an den Versäumnissen sie dabei hatten!

Als Folge dieser „unendlichen Geschichte“ politischen Versagens, taumelt nun ein angezählter grüner Minister für Wirtschaft und Energie, Habeck, von Ecke zu Ecke eines imaginären Boxring. Vom Aufwärtshaken, eines vom großen russischen Reich träumenden Despoten schwer getroffen, taumelt er gleich zum nächsten menschenverachtenden Gesinnungsgenossen, der den Finalschlag sichtlich genießt. Und die Rufe der Zuschauer, wenig wohlgesonnen diesem moralischen Dualismus folgen zu wollen, übertönt Habeck mit dem Zauberwort „Gaslieferung“, das darauf zur geschlossenen Besänftigung beitragen kann. Doch die tiefen Wunden sind ja nicht nur bei Habeck zu sehen, auch der amtierende, unter dem Verdacht einer Amnesie leidende Bundeskanzler Scholz, fühlt sich von der Lage deutlich überfordert. Medialer Druck und der Zwang der Bündnispartner geben ihm Text und Verhalten vor. Und auch insgesamt zeigt sich die politisch disruptive Landschaft, dass sie einfach keine Joker mehr im Ärmel hat. Unsere Politiker sind nicht nur überfordert, sie scheinen mit ihrem Latein am Ende zu sein. Der Tankrabatt, der allein die Lobbyisten der Ölkonzerne zu erfreuen schien, ein 9 € Ticket auf Zeit, das die Probleme der Bahn erst recht katalysierte und damit einmal mehr offenlegte, waren und sind keine Lösung für die Menschen in diesem Land, die eine Entlastung benötigen.

„Hier läuft doch gar nichts mehr“, sind nicht nur Sprüche, die in den netten Gesprächen in diesem Sommer in den Cafés oder Parks aufkommen, sie sind zur Wahrheit dieses Landes geworden. Ausverkauf Deutschlands durch selbstgefällige Konzerne sind hierbei noch unser kleinstes Problem. Denn es scheint egal, wohin man heute auch blicken will. Ob Brückenbau über Jahrzehnte, angeschlagene Rentenstruktur, kaputtgefahrenes Gesundheitssystem in dem man BWl‘ern eine indirekte Hoheit über ärztliche Leitsätze gibt, eine völlig antiquierte Verwaltungsstruktur mit Beamten, die bis heute nicht in die allgemeine Rentenkasse einzahlen, ein nicht vorhandene Digitalisierung, vernachlässigte Bildung neben vollkommen vernachlässigten Bildungseinrichtungen und einem vollkommenen Versagen des energetischen Wandels, hin zu den Erneuerbaren Energien….! Zudem zeichnet sich weiteres Chaos ab. Clans beherrschen zudem schon ganze Stadtteile und erziehen ungeniert ihre Nachkommen im gleichen Muster ihrer unlauteren Absichten, die sich nun in den Schulen schon abzeichnen. Und obendrauf, wie das Sahnehäubchen auf der schön dekorierten Torte, hängt man die Mittelschicht ab und das Sozialgefüge aus den Angeln.

Dieses sich hier präsentierende Deutschland hat sich vom einstigen Master längst schon zum Servant, zum Diener der neuen Wirtschaftsmächte eigenständig abgewrackt. Und das bei dem vollkommenen Bewusstsein seiner Bürger, der Wähler ihrer Wunschparteien, die für diese Politik – ob Innen- oder Außenpolitisch, wie auch ihre Volksvertreter, verantwortlich waren.

Als mir klar wird, dass mein Ausgangspunkt die Beschaffung eines Neuwagens war und ich weit abgedriftet bin in dieses sich vor mir aufzeigende Immergrünland, das Deutschland, in dem ich einmal aufwuchs, befällt mich neben viel Unverständnis die Frage, warum wir es überhaupt so weit haben kommen lassen. Und warum fragt man sich, wenn ein neuer Wandel bevorsteht, wie der Wandel weg von den Fossilstoffen, es immer noch Menschen gibt, die krampfhaft am Öl festhalten wollen. Obwohl sie, wie jeder auf dieser Welt gesehen haben, welchen Schaden Öl auf diesem Planeten hinterlassen hat, neben den größten Ölkatastrophen forderten Kriege und Abgase unglaubliche viele Todesopfer.  Am Ende erkennen wir ein klares Verhaltensmuster, das für all diese Bereiche eine Anwendung findet. Es ist die Angst vor der Veränderung.

Und doch darf man an dieser Stelle abschließend sagen – „Nichts ist so beständig, wie der Wandel!“   

Zur Autorenhomepage:
https://autor-wolfgang-paul.jimdofree.com

Zur Buchbestellung:
https://tredition.de/autoren/wolfgang-paul-26563/und-ewig-kuesst-mich-dornroeschen-wach-hardcover-132854/

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