Solingen/ Mit Sorge blicken die Freien Demokraten auf die Umsetzung des Standortkonzeptes 2030 der Technischen Betriebe Solingen. Derzeit galoppieren die Baukosten davon. Lag die Kostenschätzung für die Gesamtmaßnahme in 2019 noch bei 25 Mio. EUR, so gehen die Technischen Betriebe jetzt von 50 Mio. EUR aus. „Das ist eine Verdoppelung der Kosten, die die Wirtschaftlichkeit und die Umsetzung der Gesamtmaßnahme gefährden könnte,“ so Jürgen Albermann, Fraktionsvorsitzender der FDP.
Sorgen bereiten der FDP nicht nur die steigenden Baukosten, sondern auch der Zeitplan der Umsetzung, der vermutlich nicht mehr einzuhalten ist. „Jeder weiß, dass nicht nur die Baukosten dramatisch steigen, sondern auch die Lieferzeiten für die Baumaterialien länger werden,“ so Jürgen Hugo Hans, Sprecher der FDP im Zentralen Betriebsausschuss.
„Unter diesen Bedingungen wollen wir von der Betriebsleitung wissen, ob eine Prioritätensetzung bei der Umsetzung geplant ist und wie diese aussieht,“ so Hans. Auch will die FDP wissen, wie hoch die finanziellen Synergieeffekte bei Umsetzung des Gesamtkonzepts oder Teilen davon sein werden.
Die Freien Demokraten unterstützen grundsätzlich die Standortkonzentration der Technischen Betriebe. „Wir sind überzeugt davon, dass die Bündelung der Standorte an die Sandstraße Kosteneinsparungen und Effiziensgewinne ermöglichen. Dieses Ziel ist angesichts der aktuell schwierigen gesamtwirtschaftlichen Lage und weiter steigenden Kosten wichtiger denn je,“ sagt Hans. Dies könnte sich aus Sicht der FDP positiv auf die Gebührenbelastung der Bürgerinnen und Bürger auswirken. Gebührenerhöhungen sieht die FDP kritisch. Diese sollten angesichts steigender Kosten für die Verbraucher nach Möglichkeit vermieden oder zumindest nur moderat angepasst werden“, fordert Hans.
Aber auch die anderen Ziele des Konzepts, wie die Verbesserung der Arbeitssicherheit für Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen müssen umgesetzt werden. Albermann verweist hier insbesondere auf die bestehenden Werkstatt- und Lagergebäude, die dem heutigen technischen Standard nicht mehr entsprechen und deshalb erneuert werden müssen.
Mit dem neuen Standortkonzept kann auch der notwendige Neubau der Rausgasreinigungsanlage auf den alten Büroflächen, die an anderer Stelle neu entstehen, gebaut werden. Der Vorteil ist, dass dadurch eine lange Stilllegung von Kesseln vermieden werden kann, die ansonsten notwendig würde, wenn die Anlage an gleicher Stelle ersetzt werden müsste. So kann die Müllverbrennungsanlage ohne Einschränkungen weiterbetrieben werden. „Dieses klug durchdachte Konzept unterstützen wir ausdrücklich“, so Hans abschließend.