Solingen/ Der Verwaltungsvorstand will nach den Herbstferien darüber entscheiden, ob die Klassenräume in diesem Winter nur noch auf 19 Grad beheizt werden. Auch wenn dies angesichts der explodierenden Energiekosten Geld einsparen würde, lehnt die FDP eine solche Regelung ab.
Eine Temperatur von 19 Grad würde auch nicht den Vorgaben der Arbeitsstättenverordnung und der gesetzlichen Unfallversicherung entsprechen, die eine Raumtemperatur von 20 Grad für Unterrichtsräume vorsehen. „Unter anderem deshalb sind die Schulen auch aus der Energiesparverordnung des Bundes ausgenommen,“ sagt Jürgen Albermann, Fraktionsvorsitzender der FDP. Auch die Nachbarstädte Wuppertal und Remscheid werden die Raumtemperatur in ihren Schulgebäuden nicht absenken.
„Es wäre“, so Albermann, „ein völlig falsches Signal, wenn Solingen hier einen Alleingang unternehmen will, wo die Stadt doch verkündet hat, eine größtmögliche Einheitlichkeit mit den bergischen Nachbarstädten anstreben zu wollen.“
Raoul Brattig, Vorsitzender der Schulausschusses: „Schon in den vergangenen beiden Schuljahren herrschten wegen häufigem Corona-Lüften oft kühle oder kalte Temperaturen in den Klassenzimmern. Ich glaube, wir sind uns alle einig, dass Kinder und auch Jugendliche in der Pandemie zuletzt die Verlierer waren, die heute noch massive Aufholbedürfnisse haben. Wir sollten jetzt bei der Bewältigung der Energiekrise nicht wieder zuerst bei den Schülern ansetzen.“
Die FDP befürwortet dennoch das Energiesparen auch an den Schulen. So sollte ein Bewusstsein fürs Energiesparen geschaffen werden, indem zum Beispiel nicht unnötig aus dem offenen Fenster hinaus geheizt wird. Die Fenster müssen zum coronabedingten Lüften auch nicht alle paar Minuten aufgerissen werden. Und in den Gängen kann man die Temperaturen absenken. „Nur beim Lernen sollten die Schüler nicht frieren,“ mahnt Brattig.