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SolingenOB Kurzbach ruft auf: Mit aller Energie sparen!

OB Kurzbach ruft auf: Mit aller Energie sparen!

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So plant die Stadt für den Winter – und wirbt zugleich bei allen Solingerinnen und Solingern für Eigenverantwortung

Solingen/ Mit einem Aufruf zum Zusammenhalt wendet sich Oberbürgermeister Tim Kurzbach an alle Menschen in der Klingenstadt. Mit Blick auf die Weltlage und insbesondere auf die angespannte Situation auf dem Energiemarkt, ermuntert der OB die Menschen in Solingen, den Herausforderungen mit Mut und mit hoher Eigenverantwortung zu begegnen:  „Ja, das aktuelle Weltgeschehen stellt uns alle vor besondere Aufgaben, die wir nur gemeinsam bestehen werden“, erklärt der OB.

Ermunterung zu Mut und Haltung

Den vielen Fragen und der allgemeinen Verunsicherung begegnet der Oberbürgermeister mit Selbstbewusstsein. „Stellen wir uns den Anforderungen“, sagt Kurzbach. „Dann werden wir es schaffen – so wie wir auch die Krisen der vergangenen Jahre bewältigt haben!“ Resignation und Verzagen führten in eine Sackgasse. Deshalb appelliert der Stadtchef: „Fassen wir den Mut, die Herausforderungen gemeinsam anzupacken! Nutzen wir Mut als wichtige Energiequelle unserer Tage. Je mehr Mutige wir sind, umso stärker werden wir zusammen sein. Stärken wir unsere Solidargemeinschaft, von der wir alle profitieren“, wünscht sich Kurzbach

„Ja, es wird unbequem“, räumt der OB ein. „Ja, wir müssen verzichten.“ Aber beim Blick in die Zukunft den Mut nicht zu verlieren, ermuntert der Stadtchef dazu, für einen Moment den Blick zurück zu richten: „Schauen wir auf unsere Eltern, auf unsere Großeltern und auf die Generationen davor. Blicken wir einfach mal auf deren Lebensleistung, auf deren Mut und auf deren Bereitschaft zum Verzicht. Damit haben sie das erreicht, wovon wir heute profitieren – auch wir hier in Solingen. Etwas von dieser Haltung wünsche ich mir für uns alle in den kommenden Monaten! Dann meistern wir auch diese Krise und hatten die damit verbundenen Einschränkungen aus.“

Mit aller Energie sparen – die Devise für alle Solingerinnen und Solinger in diesem Winter

Was in dieser Situation von allen gefragt ist, fasst Tim Kurzbach in einem Satz zusammen: „Mit aller Energie sparen!“ Das sei die Devise dieses Herbstes und des kommenden Winters. Mit dieser Vorgabe mache sich auch die Stadtverwaltung mit all ihren Beschäftigten, mit ihren Stadtdiensten, Eigenbetrieben und Gesellschaften daran, die Potenziale in ihrem Einflussbereich zu prüfen und möglichst weit auszuschöpfen. „Wir wollen sparen, was möglich ist. Jede und jeder kann etwas dazu beitragen – handeln wir bewusst, aufmerksam und verantwortungsvoll. Es braucht Mut, sich dem zu stellen. Und wir brauchen Solidarität, um denen besonders zu helfen, die unter den Belastungen besonders leiden.“

Fernwärme-System des Müllheizkraftwerkes ein Glücksfall für Solingen

Um mit gutem Beispiel voranzugehen, hat die Stadt Solingen in den vergangenen Monaten intensiv beraten, an welchen Stellschrauben Verwaltung und Eigenbetriebe drehen können. Als Glücksfall erweist sich in dieser Situation bei der Energieerzeugung das Fernwärme-System, mit dem das Müllheizkraftwerk (MHKW) wesentliche Gebäude, Standorte und Einrichtungen mit Energie versorgt. „Diese sind damit in ihrer Versorgung praktisch unabhängig von der Entwicklung am Gasmarkt“, sagt Ressortgeschäftsführer Dirk Wagner. „Das ist ein echtes Pfund für uns.“

Temperaturen in Büros, Schulen, Kindertagesstätten und Hallen gedrosselt

Selbstverständlich sorge das Rathaus trotzdem dafür, dass die Temperaturen in Büros und Arbeitsräumen, in Schulen, Kindertagesstätten und in Sporthallen gedrosselt werde bzw. bleiben. „Wir orientieren uns hier an den Vorgaben von Land und Bund“, sagt Wagner. „Insofern war es klug, nicht zu früh Regelungen zu verkünden. Denn die Konkretisierungen haben uns ja erst in den vergangenen Tagen erreicht.“ Außerdem finde ein regelmäßiger Austausch mit den bergischen Nachbarstädten statt. Auch mit den Schulen und Kindertagesstätten sei der Dialog früh begonnen worden.

Klare Regelungen – Abstimmungen mit betroffenen Personengruppen schon früh begonnen

„Im Detail ist die Abstimmung dann komplex“, erklärt Stadtdirektorin Dagmar Becker. Sie verantwortet das Ressort Jugend, Schule, Integration, Kultur und Sport. „Seit Wochen befinden wir uns im Gespräch und werden diesen kurzen Draht weiterhin pflegen. Sorgfalt geht hier vor Eile. Sonst entsteht unnötige Verwirrung. Jetzt gibt es klare Regelungen und alle wissen, woran sie sind.“

Die Stadt orientiert sich an bindenden Vorgaben – wäre aber auch zu mehr bereit

„Wir hätten uns auch deutlich mehr vorstellen können – zum Beispiel im Hinblick auf Temperatur-Regelungen“, sagt Jan Welzel, Beigeordneter für Bürgerservice, Recht, Ordnung und Soziales, stellvertretend für den Verwaltungsvorstand. „Aber jetzt orientieren wir uns erst einmal an den Vorgaben, die für uns bindend sind.“ Allerdings betont er auch: „Sollte es im Winter ernst und die Energie so knapp werden, wie es im Moment noch schwer vorstellbar erscheint, sind wir in der Lage zu handeln. Verschiedene Szenarien dazu haben wir in den vergangenen Monaten durchgespielt.“ Auch Welzels Appell richtet sich an alle Solingerinnen und Solinger: „Sparen wir schon jetzt, wo es geht. Das hilft, wenn es eng werden sollte.“

Was derzeit wie geregelt ist, fasst die Stadt Solingen mit einem Überblick auf ihrer Homepage zusammen:

Heizung und Lüftung

  • In allen Haupträumen der Verwaltungsgebäude wie Büros oder Sitzungsräumen, wird die Temperatur im Tagesbetrieb auf 19° Celsius festgelegt, in der Nachtabsenkung auf 12° Celsius abgesenkt.
  • In Schulen und Kitas wird die Temperatur im Tagesbetrieb auf 20° Celsius festgelegt, in der Nachtabsenkung auf 12° Celsius abgesenkt. Erforderliche Ausnahmen sind mit den Schul- und Kitaleitungen abgestimmt.
  • In allen Fluren, Treppenhäusern und Nebenräumen wird die Temperatur auf 12° Celsius abgesenkt.
  • In Sporthallen wird die Temperatur auf 17° Celsius abgesenkt. Beheizt werden nur die Umkleiden.
  • Die Tagesheizzeiten in den Verwaltungsgebäuden werden reduziert (Montag – Donnerstag 7:30 – 16:30, Freitag 7:30 – 14:00).
  • Die Öffnungszeiten des Empfangs im Rathaus Walter-Scheel-Platz 1 werden auf Montag – Donnerstag 7:30 – 17:00 Uhr, Freitag 7:30 – 14 Uhr, reduziert
  • In Schulen laufen die Heizungen von Montag – Freitag bis 16:00 Uhr im Tagesbetrieb, ab 14:00 Uhr nur in ausgewählten Gebäudeteilen.
  • In anderen Gebäudearten werden die Heizzeiten individuell reduziert.
  • Die Laufzeiten der Lüftungsanlagen werden analog der Heizzeiten reduziert. Ausnahme sind die Sporthallen.
  • Lüftungsanlagen werden so eingestellt, dass möglichst wenig Wärme verloren geht.
  • Der hydraulische Abgleich von Heizungssystemen wird überprüft oder erneuert.
  • Die Wassertemperatur in den Schwimmbädern wird abgesenkt. Im Sportbad Klingenhalle im 50m-Becken auf 26 Grad, im 25m-Becken des Familienbades Vogelsang auf 28 Grad.

Warmwasser

In allen städtischen Gebäuden werden zentrale und dezentrale Anlagen zur Warmwasserversorgung abgeschaltet.

Ausgenommen sind:

  • die zentrale und dezentrale Warmwasserbereitung in Kitas, Schulen, (Schul-)Sporthallen, Freisportanlagen, Feuerwachen und besonderen Bereichen (wie TBS)

Stromverbrauch und Beleuchtung

  • Nach Schulschluss oder Feierabend wird die Beleuchtung der Gebäude abgeschaltet. Ausnahme bildet die vorgeschriebene Notbeleuchtung.
  • Inszenierungsbeleuchtung (Schaukästen, Vitrinen, Anstrahlen von Gebäuden, … ) wird abgeschaltet.
  • Mitarbeiter werden motiviert, möglichst die Treppen und nicht den Aufzug zu nutzen.
  • Die Nutzung privater elektrischer Geräte wird untersagt.
  • Die verstärkte Umrüstung des Bestands auf LED-Technik wird sukzessive umgesetzt.
  • Vorausschauende energetische Sanierungen der technischen Anlagen wird geprüft – Ebenso der Ausbau der Gebäudeleittechnik

Weitere Maßnahmen

  • Alle Mitarbeitender nutzen soweit möglich das Homeoffice
  • Alle Nutzer der Gebäude werden hinsichtlich des sparsamen Umgangs mit Energie sensibilisiert
  • Die Schließung von Gebäuden wird geprüft

Zur Energieseite:

www.solingen.de/de/inhalt/solingen-spart-energie/

Energie-Pause in der Verwaltung über den Jahreswechsel

Darüber hinaus wird die Verwaltung zum Jahreswechsel eine Energie-Pause einlegen. Daher wird die Verwaltung zwischen dem 24. Dezember 2022 und dem 8. Januar 2023 weitgehend geschlossen bleiben. In Summe sind das neun Arbeitstage. Durch eine flächendeckende Nicht-Nutzung von Diensträumen kann der Energieaufwand in dieser Zeit auf ein Minimum reduziert werden. Der Verwaltungsvorstand dankt dem Personalrat für die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit:

  • In der ersten Woche (27. bis 30. Dezember 2022) erhalten die Bediensteten zwei Tage Sonderurlaub und müssen für die beiden weiteren Tage eigenen Urlaub oder Freizeitausgleich in Anspruch nehmen. Arbeitgeberin und Arbeitnehmer teilen sich auf diese Weise den Beitrag.
  • In der zweiten Woche (2. bis 6. Januar 2023) sind die Beschäftigten gehalten, für den 2. und 3. Januar Urlaub / Freizeitausgleich einzureichen (Beitrag Arbeitnehmer).

Ab dem 4. Januar kann dann wieder im Home Office gearbeitet werden oder auch weiterer Urlaub / Freizeitausgleich genommen werden, wenn dies in Abstimmung mit der Dienstleitung möglich ist.

Ausgenommen sind folgende Bereiche, in den denen in Abstimmung mit den Ressortleitungen Einzelregelungen möglich sind, um das notwendige Mindestmaß an Versorgung sicherzustellen:

  • Kindertagesstätten
  • Jugendschutzstelle und Notschlafstelle
  • Häuser der Jugend
  • Kinder- und Jugendhaus Kannenhof
  • Kommunaler Ordnungsdienst
  • Feuerwehr – Einsatz und Rettungsdienst
  • Reinigungsdienste und Hausmeisterdienste für vorgenannte Einheiten
  • Theater und Konzerthaus (bereits terminierte Veranstaltungen)
  • Stadtbibliothek (eingeschränkt)
  • Stadtdienste Gesundheit und Standesamt, Technische Betriebe (TBS), Bürgerbüros, Ausländerbehörde (eingeschränkt)
  • Allgemeiner Sozialer Dienst (ASD) und Pflegekinderdienst (Bereitschaftsdienste)
  • Das Jobcenter Solingen stellt einen Notdienst zur Verfügung.
  • Das Deutsche Klingenmuseum schließt vom 23. Dezember 2022 bis einschließlich 2. Januar 2023.
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