Bergisches Land/ Wie der Grüne Zoo Wuppertal in einer Presseerklärung bekanntgibt, musste am gestrigen Sonntag schweren Herzens der 2 Jahre und 8 Monate alte erkrankte Elefantenbullen Tsavo von seinen Leiden erlöst werden.
Tsavo wurde am 6. März 2020 im Grünen Zoo Wuppertal geboren. Er entwickelte sich seitdem prächtig als junger Elefantenbulle. Im September dieses Jahres zog er sich eine Fraktur des linken Stoßzahns zu, die in Zusammenarbeit mit dem Zahnärzteteam der Praxis Klein Sälzer erfolgreich versorgt werden konnte.
Am letzten Freitag, 18. November, zeigte Tsavo verminderten Appetit, wirkte sehr nervös und hatte Probleme, eine Körperhaltung anzunehmen, bei der er an der Zitze seiner Mutter Sweni trinken konnte. Außerdem zeigte er eine sehr angespannte Körperhaltung und Bewegungsunlust. Er hatte Schwierigkeiten beim Aufstehen und Ablegen und nahm immer wieder Körperhaltungen ein, die auf eine Entlastung des Bauchbereiches und einen schmerzhaften Prozess hindeuteten. Die ersten Blutergebnisse deuteten auf einen bakteriell-entzündlichen Prozess hin. Da nur wenige Tage zuvor eine Durchfallproblematik bei dem einmonatigen Elefantenkalb Mali auftrat, wurde Tsavo zunächst mit einem Schmerzmittel und krampflösendem Medikament behandelt, um mögliche Magen-Darmkrämpfe zu lösen. Danach zeigte er sich in einem etwas besseren Allgemeinzustand und nahm auch etwas Futter auf.
Leider verschlechterte sich Tsavos Zustand am darauffolgenden Tag dramatisch. Er wirkte nach wie vor sehr angespannt, der Rüssel und die Gesichtsmuskulatur waren sehr hart und erschienen verkrampft. Er trank und fraß nicht, zeigte Bewegungsunlust sowie Koordinationsschwierigkeiten. Erstmals kam hier die Verdachtsdiagnose Wundstarrkrampf (Tetanus) auf, aber auch das für Elefanten spezifische Herpesvirus (EEHV) konnte nicht ausgeschlossen werden. Tsavo wurde daher für weiterführende Diagnostik und eine breit aufgestellte Intensivtherapie sediert. Trotz dieser umgehend eingeleiteten Therapie konnte Tsavo am Sonntag nicht mehr aufstehen, den Kopf heben und litt unter Streckkrämpfen in den Gliedmaßen.
Aufgrund der sehr schlechten Prognose entschied sich das Team des Grünen Zoo Wuppertal noch am selben Tag für eine Euthanasie.
Der Tierkörper ist bereits heute Morgen in der Pathologie der Justus-Liebig-Universität Gießen angekommen, wo eine vollumfängliche Sektion stattfinden wird und hoffentlich die zu Grunde liegende Erkrankung bestimmt werden kann. Zur weiteren Diagnostik wurden Proben an unterschiedliche Labore versandt. Darüber hinaus wird der Tierkörper zur Forschung und Lehre an der Universität Gießen dienen.
In der Elefantenherde kam es aufgrund des schlechten Allgemeinzustands von Tsavo in den letzten Tagen zu Unruhen, so dass Mutterkuh Sweni zeitweise mit ihm abgetrennt werden musste. Nachdem sich die Herdenmitglieder von Tsavo verabschieden konnten und wieder Ruhe eingekehrt ist, konnte auch Sweni wieder zur Gruppe gelassen werden.
Sobald es Neuigkeiten gibt, wird der Grüne Zoo Wuppertal über die Erkenntnisse berichten.