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Dies & DasOrangenaktion "Süß statt bitter" - Bestellmenge in diesem Jahr verdoppelt

Orangenaktion „Süß statt bitter“ – Bestellmenge in diesem Jahr verdoppelt

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Fast sechs Tonnen Obst aus dem italienischen Rosarno erreichten in diesem Jahr Solingen – trotz eines dortigen Unwetters – Die Orangenaktion für faire Löhne und biologischen Anbau hat sich damit schon im zweiten Jahr etabliert

Solingen/ Ob im Nikolausstiefel oder in den Lebensmitteltüten in Dorp, in der Brotdose von Solinger Schülern oder auf dem Schreibtisch im Rathaus: Die Orangen aus dem italienischen Rosarno fanden auch in diesem Jahr im Advent ihren Platz in der Klingenstadt. Zum zweiten Mal in Folge hatte das Orangennetzwerk Solingen-Bergisches Land – eine Initiative der Evangelischen Kirche in Solingen – eine Großbestellung beim Projekt „SOS Rosarno“ aufgegeben. Unter dem Motto „Süß statt bitter“ unterstützt die Initiative damit faire Löhne und biologischen Anbau, stellt sich gegen die Ausbeutung meist afrikanischer Geflüchteter auf italienischen Orangenfeldern und stärkt damit gleichzeitig der Waldenser Kirche in Italien den Rücken, die sich um Sprachkurse und andere Integrationshilfen für Migrantinnen und Migranten bemüht.

5600 Kilogramm faire Früchte

„Wir haben die Bestellmenge in diesem Jahr verdoppelt“, berichtet Christine Reinert-Bohne vom Netzwerk. 5600 Kilogramm Clementinen, Zitronen, Avocados, Granatäpfel und Walnüsse habe die Einkaufsgemeinschaft aus dem Bergischen bestellt. Privatpersonen, Gemeinden, Schulen, die Stadt Solingen und heimische Unternehmen hatten über den Eine Welt-Laden neben der Walder Kirche und über den Onlineshop eines Wermelskirchener Bio-Händlers Bestellungen aufgegeben und dann die Lieferung aus Italien erwartet. Die ließ in diesem Jahr allerdings auf sich warten: „Der Klimawandel hat auch massive Auswirkungen auf die Ernte in Kalabrien gehabt“, berichtet Christine Reinert-Bohne. Wegen des Starkregens in der Region sei die Ernte tagelang unmöglich gewesen. Die Folge: Die Lieferung erreichte Solingen später als angekündigt. „Die Qualität der Früchte war aber wieder sehr gut“, befindet Christine Reinert-Bohne.

Foto: Evang. Kirchenkreis Solingen

Vier Abholorte im Bergischen

Im Bergischen fanden die Früchte dann schnell den Weg zu den Einkäufern. „Wir hatten in diesem Jahr vier Abholorte statt einem“, erzählt Christine Reinert-Bohne. Die Orangenkisten konnten wie schon im vergangenen Jahr in Solingen-Ohligs an der Evangelischen Jugendbildungsstätte Hackhauser Hof eingesammelt werden. Dieses Mal waren aber drei weitere Abholorte in der Region dazugekommen: die Technischen Betriebe Solingen, ein Wuppertaler Unverpacktladen und ein Evangelisches Pfadfinderhaus in Remscheid. Allein für die Ausgabe in Solingen waren zwölf Ehrenamtliche im Einsatz.

Schülerinnen und Schüler machten mit

Viele weitere Akteure in der ganzen Stadt unterstützten die Aktion ebenfalls: So holte etwa die Evangelische Kirchengemeinde Dorp zwei Kisten ab und stattete ihre Lebensmitteltüten für Bedürftige mit den Zitrusfrüchten aus Rosarno aus. Kindergärten kauften Orangen und thematisierten die Geschichte der Aktion mit den Jungen und Mädchen. Ohnehin wird die Orangenaktion längst von einer lebendigen Bildungsarbeit begleitet: Die Schülerinnen und Schüler der Grundschule Bünkenberg in Widdert halfen beim Sortieren der Früchte. „Dabei konnten wir auch über Flucht und deren Ursachen sprechen“, berichtet Christine Reinert-Bohne, „und haben natürlich die Orangen probiert.“ Bei den Kindern sei schon viel hängen geblieben über das Projekt und seine Hintergründe. Auch die Fair-Trade-AG am Mildred-Scheel-Berufskolleg nahm sich des Orangenprojekts an, baute zum Tag der offenen Tür einen Stand auf und informierte über die Aktion.

2023 geht es weiter

Für dieses Jahr ist die Bestellung nun abgeschlossen. Aber schon im Februar 2023 soll eine neue Runde starten. „Es geht weiter“, sagt Christine Reinert-Bohne. Neben dem Verkauf unverarbeiteter Früchte sei geplant, haltbare Produkte in Gläsern mit einer deutsche Kennzeichnung zu versehen, so dass auch eingelegtes Gemüse, Marmeladen, Honig und Trockenfrüchte aus Rosarno ihren Weg nach Solingen in den Verkauf finden könnten. Ein Kinderbuch soll entstehen, im Dezember 2023 wird ein Dokumentarfilm zum Projekt erwartet. Wer sich ebenfalls ehrenamtlich für das Orangennetzwerk Solingen-Bergisches Land engagieren wolle, sei herzlich willkommen.

INFO
Die Aktiven des Orangennetzwerks treffen sich zu einer Videokonferenz am Dienstag, 10. Januar 2023, um 19.00 Uhr. Interessierte, die neu dazu kommen wollen, können sich per Mail über orangen@rupelrath.de für das digitale Treffen anmelden. Weitere Infos zum Orangennetzwerk Solingen-Bergisches Land gibt es unter https://www.rupelrath.de/orangenprojekt.html.

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