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SolingenSuperintendentin Dr. Werner begrüßt neue Arbeitszeitregeln für den Pfarrdienst

Superintendentin Dr. Werner begrüßt neue Arbeitszeitregeln für den Pfarrdienst

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Solingen/ Auf ihrer heute zu Ende gehenden Jahrestagung hat die Landessynode der Evangelischen Kirche im Rheinland zum ersten Mal in ihrer Geschichte eine verbindliche Wochenarbeitszeit für Pfarrerinnen und Pfarrer beschlossen. Demnach beläuft sich die durchschnittliche Dienstdauer künftig in Vollzeitstellen auf 41 Stunden. Bei Teilzeitstellen werden die Wochenstunden entsprechend anteilig berechnet. Solche verbindlichen Wochenarbeitszeiten gab es für rheinische Pfarrerinnen und Pfarrer bislang nicht.

Initiative auch aus Solingen
Die Solinger Superintendentin Dr. Ilka Werner begrüßt den Beschluss: „Er ist nötig, um angesichts der weniger werdenden Pfarrpersonen und der nicht weniger werdenden Arbeit eine hilfreiche Grenze zu ziehen, die Einzelne vor Überlastung schützt und trotzdem flexibel Zeit für das Wesentliche des Pfarrdienstes lässt.“ Auch Pfarrerinnen und Pfarrer sollten mit gutem Gewissen Feierabend machen können. Gleichzeitig seien sie natürlich auch weiterhin in Notsituationen wie Trauerfällen verlässlich erreichbar. Mit ihrem Beschluss hat die Landessynode eine Anregung aufgegriffen, die unter anderem von der Solinger Kreissynode beschlossen worden war. Im November 2021 hatte sie die Landessynode aufgefordert, die Regeln zur Arbeitszeit von Pfarrerinnen und Pfarrern weiterzuentwickeln. Dadurch solle auch für Pfarrpersonen eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie ermöglicht werden.

Kritische Aufgabenüberprüfung nötig
Viele Pfarrerinnen und Pfarrer auch in Solingen arbeiten im Rahmen einer Vollzeitstelle regelmäßig 50 oder mehr Wochenstunden. Die neue Arbeitszeitregelung sieht nun vor, dass die Leitungsgremien der Kirchengemeinden, die Presbyterien, gemeinsam mit ihren Pfarrpersonen in „Dienstvereinbarungen“ verabreden, wie die Arbeitszeit im Einzelnen auf die verschiedenen Aufgaben des Pfarramtes verteilt werden soll. Um die neuen Arbeitszeitgrenzen zu erreichen, wird es zukünftig voraussichtlich auch eine kritische Überprüfung der pastoralen Aufgabenkataloge geben müssen. Superintendentin Werner ist aber zuversichtlich, dass es in den Solinger Gemeinden und im Kirchenkreis gelingen wird, die pastoralen Dienste entsprechend zu organisieren: „Wir müssen gemeinsam gucken, welche Schwerpunkte wir setzen und was nicht mehr getan werden kann. Da sind wir in unserem Zukunftsprozess ‚Klingenkirche 2030‘ sowieso dran. Das bekommt jetzt einen klareren Rahmen.“

Regelmäßige Mehrarbeit möglich
Der Beschluss der Landessynode verpflichtet Pfarrerinnen und Pfarrer, über die durchschnittliche wöchentliche Arbeitszeit hinaus Mehrarbeit bis zu 44 Wochenstunden zu leisten, wenn ihr Dienst das erfordert. Werden über einen Zeitraum von zwölf Monaten im Schnitt mehr Wochenstunden geleistet, haben Pfarrerinnen und Pfarrer jedoch den Anspruch auf eine Überprüfung.

In der der Abstimmung vorausgehenden Debatte, waren sich viele Landessynodale einig, dass eine solche Arbeitszeitregelung längst überfällig sei. Unter anderem, um die Attraktivität des Pfarrberufs aufrechtzuerhalten bzw. zu steigern. Vor allem aber auch, um übermäßige Belastungen der Pfarrerinnen und Pfarrer zurückzuschrauben und in einer Zeit von Arbeitsverdichtungen und Strukturveränderungen verantwortlich mit der Gesundheit und der Work-Life-Balance der Pfarrpersonen umzugehen.

In Solingen arbeiten aktuell 27 Theologinnen und Theologen im Pfarramt. Davon versehen 14 ihren Dienst in einer Vollzeitstelle. Die übrigen haben Teilzeitstellen zwischen 50 und 80 Prozent.

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