Solingen/ Verschiedene Spenden, darunter die großzügige Zuwendung eines ehemaligen Klienten, haben es möglich gemacht: Die Notschlafstelle und die Clearingwohnung im Caritas-Haus Bethlehem in der Bahnstraße 74 wurden renoviert und neu möbliert. „Unsere Klienten stehen ganz am unteren Ende unserer Gesellschaft. Individuelle Gründe aber auch die wachsende Armut in unserer Gesellschaft spielen dabei eine Rolle. Uns ist es wichtig, dass wir diese Personen menschenwürdig unterbringen und ihnen unsere Unterstützung in einem wertschätzenden Rahmen anbieten“, sagte Caritasdirektor Dr. Christoph Humburg anlässlich der Fertigstellung. Bei den Renovierungs- und Verschönerungsarbeiten haben neben Mitarbeitern auch Klienten mitgewirkt. „Das ist für uns ein schönes Zeichen der Bestätigung unserer Arbeit“, freut sich Einrichtungsleiter Norbert Lesweng (Mitte).
Die Caritas bietet in ihrem Haus in der Bahnstraße neben neun Notschlafbetten für den nächtlichen Aufenthalt wohnungsloser Menschen eine Clearingwohnung , in der Wohnungslose bis zu etwa vier Wochen unterkommen können. Dazu gibt es 16 Plätze im „mittelfristigen Wohnen“ für einen Aufenthalt von ein bis fünf Jahren und weitere 16 Plätze im „längerfristigen Wohnen“ für Menschen, die kaum noch eine Chance auf dem Wohnungsmarkt haben.
„Wir brauchen in Solingen dringend mehr preiswerte, kleine Wohnungen“, fordert Caritasdirektor Humburg in Richtung Wohnungswirtschaft und lokaler Politik. Immer mehr Menschen scheiterten bei der Wohnungssuche. Norbert Zimmermann von der Caritas-Beratungsstelle für Wohnungslose in der Goerdelerstraße 74 weiß: „Derzeit sind 122 Personen in Solingen wohnungslos gemeldet. Die Dunkelziffer von Menschen, die dringend eine bezahlbare Wohnung suchen, ist aber sicherlich höher.“
