St. Josef Krankenhaus in Haan schließt am 21. Dezember – Kplus Gruppe sorgt für einen geordneten Übergang
Solingen/ Früher als geplant werden die letzten Patienten in der St. Lukas Klinik und dem St. Josef Krankenhaus Haan behandelt werden. Die Entscheidung, die in Abstimmung mit dem Ministerium, den Rettungsdiensten und den umliegenden Krankenhäusern getroffen wurde, ist nicht leichtgefallen. „Aber letztlich geht es um Planbarkeit und eine verlässliche Patientenversorgung“, sagt Kai Siekkötter, Geschäftsführer der Kplus Gruppe. Die wolle und werde man bis zum Schluss zuverlässig gewährleisten, aber mit der Erkältungswelle und berechtigten Urlaubsansprüchen sei diese Verlässlichkeit bis zum Jahresende nicht aufrecht zu halten. Konkret bedeutet das, dass die St. Lukas Klinik am 1. Dezember und das St. Josef Krankenhaus Haan am 21. Dezember die letzten Patienten versorgen wird.
Die Krankenhausbetriebe einfach so weiterlaufen zu lassen, würde in letzter Konsequenz zu einem Zerfasern der Versorgung führen, so Siekkötter und schildert ein mögliches – aus seiner Sicht sehr wahrscheinliches – Szenario: „Wir würden an den Punkt kommen, an dem einige wenige zusätzliche Krankmeldungen die Sicherheit der Patientinnen und Patienten gefährden könnte.“ Dann müssten alle Patientinnen und Patienten – aktuell werden über 120 in Ohligs und knapp 100 in Haan stationär behandelt – von jetzt auf gleich in umliegende Krankenhäuser verlegt werden. „Das wäre eine enorme Belastung – nicht nur für die Kranken, sondern auch für die Rettungsdienste und die aufnehmenden Kliniken.“
Versorgungssicherheit, Verlässlichkeit und Transparenz
Die unterschiedlichen Szenarien wurden mit dem Ministerium, den Rettungsdiensten und umliegenden Krankenhäusern transparent besprochen. „Wir haben dem Städtischen Klinikum Solingen angeboten, die Verträge mit unseren Mitarbeitern der Neurologie vorzeitig zu lösen, damit sie frühzeitig und übergangslos dort weiterbeschäftigt werden können“, sagt Kai Siekkötter. Das sichere die Schlaganfallversorgung. Die Entscheidung des Klinikums, ob sie das Angebot annehmen wollen, steht noch aus.
Nachdem sich das Gesundheitsministerium Anfang Oktober gegen das positive Votum der Krankenkassen gestellt hatte und wichtige Leistungsgruppen wie die Geriatrie und die Wirbelsäulenchirurgie nicht der Kplus Gruppe zugeschlagen hatte, hatte die Kplus Gruppe verkündet, ihre Standorte in Solingen und im Kreis Mettmann zu schließen. „Diese Entscheidung ist wirtschaftlich nicht zu kompensieren“, sagt Stefan Denkhaus, Generalhandlungsbevollmächtigter der Kplus Gruppe, und verkündete damit das Aus für die drei Kliniken in der Trägerschaft der Kplus Gruppe. Für den Standort in Hilden laufen zurzeit noch Gespräche mit den Gemeinnützigen Franziskanern zu Olpe (GFO) zur Übernahme. Für das St. Remigius Krankenhaus Opladen und die Senioreneinrichtungen der Kplus Gruppe wurde ebenfalls ein neuer Träger gefunden.