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Trotz leerem Akku – BHC gewinnt das Topspiel gegen GWD Minden mit 33:32 (18:19)

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Bergisches Land/ Der Bergische HC bleibt verlustpunktfreier Spitzenreiter der 2. Handball-Bundesliga. Gegen den Zweiten GWD Minden sind die Löwen vor 2.328 Zuschauern in der Unihalle Wuppertal am Ende gefühlt stehend k.o., gewinnen aber trotzdem mit purem Willen 33:32 (18:19) und bringen den Ostwestfalen damit ihre erste Saisonniederlage bei. Sogar das Fehlen von Tomas Babak (muskuläre Verletzung) konnte der BHC kompensieren.

Die Schlussphase hatte alles, was ein dramatisches Handballspiel ausmacht. Beim 29:24 hatte es bereits danach ausgesehen, dass der BHC – trotz der hohen Belastung durch das Pokalspiel in Dresden zwei Tage zuvor – souverän gewinnen könnte. Ein paar Fehler und Fehlwürfe jedoch ließen vermuten, dass die Truppe konditionell am Limit war. Minden nutzte die Gunst der Stunde und glich zum 30:30 aus.

Das Match stand nun also fünf Minuten vor dem Ende auf der Kippe mit dem psychologischen Vorteil bei den Gästen. Angepeitscht von den lautstarken Fans war es Aron Seesing, der einen Siebenmeter herausholte. Noah Beyer nutzte die Gelegenheit und stellte auf 31:30 für den BHC. Und hinten kämpfte die Truppe nun um jeden Zentimeter. Christopher Rudeck parierte gegen Luka Sebetic, brachte sein Team damit in Ballbesitz. Djibril M’Bengue lieferte den Pass auf Seesing, der zum 32:30 vollstreckte.

Erneut war es Rudeck, der im nächsten Mindener Angriff zur Stelle war. Gerdas Babarskas, der eine herausragende Leistung bot, zog den nächsten Strafwurf, den Beyer erneut verwandelte. Bei noch zwei Minuten auf der Uhr hatten die Bergischen alle Trümpfe in der Hand. Doch GWD gab noch immer nicht auf, kam zunächst per Strafwurf heran und versuchte es dann mit einer offensiven Manndeckung.

Und tatsächlich: Zwei Mal gab der BHC den Ball aus der Hand, ein Mal davon bestraften die
Mindener dies umgehend. 19 Sekunden standen noch auf der Uhr, als die Gäste den letzten
Angriff zum möglichen 33:33 fuhren. Zwei Mal feuerten die Ostwestfalen, zwei Mal blockte Tjörvi Gislason. Der BHC feierte den 33:32-Erfolg frenetisch.

In den 55 Minuten zuvor hatten sich die Mannschaften zunächst eine temporeiche Partie geboten, in der gerade zu Beginn nahezu jeder Angriff mit einem Torerfolg endete. Der BHC schien die ganze Zeit leichte Vorteile zu haben, schaffte es aber nur phasenweise, diesen auf die Anzeigetafel zu bringen. Eine bittere Rückkehr in die Unihalle hatte Alexander Weck. Der
inzwischen für Minden aktive Ex-BHCer sah für ein Foul gegen Babarskas die Rote Karte. GWD kompensierte den Ausfall erfolgreich, hatte in Ian Weber und Philipp Vorlicek weiterhin sehr gefährliche Rückraumspieler. Der BHC hielt das Tempo hoch, traf ebenfalls viel, schaffte es aber erst nach der Halbzeit, die Abwehr zu stabilisieren.

Die Übernahme der Spielkontrolle war die logische Folge. Und die Hausherren ließen sich auch
von der Roten Karte gegen Eloy Morante Maldonado nicht schocken. Gerdas Babarskas und
Elias Scholtes waren in dieser Phase hauptverantwortlich dafür, dass aus einem 25:21 ein 30:26 wurde, bevor es doch noch einmal richtig spannend wurde.

Löwengebrüll – Stimmen zum Spiel

Aaron Ziercke: „Natürlich sind wir enttäuscht. Man verliert nicht gerne und dann ist die Enttäuschung natürlich sehr, sehr groß. Ich glaube, wir haben aber hier und heute ein richtig
geiles Handballspiel gesehen. Die Zuschauer, die da waren, haben ihr Kommen nicht bereut.
Beide Mannschaften haben wirklich alles reingeschmissen. Beide Teams haben ihre Kaderbreite
benutzt. Es gab Zwischenstände, wo wir eigentlich schon so in Rückstand lagen, dass andere
Mannschaften vielleicht aufgeben. Wir haben uns zurückgebissen und zurückgekämpft und haben den BHC wirklich massiv unter Druck gesetzt. Mir wäre es natürlich lieber gewesen, wenn wir den letzten Wurf ein bisschen klarer hinkriegen und vielleicht noch einen Punkt mitnehmen. Ich glaube, das wäre für das Spiel vielleicht auch der gerechte Ausgang gewesen. Aber so muss man letztlich sagen, dass der BHC das eine Tor besser war. Auch meine Statistik gibt jetzt wenig her, wo ich auf meine Mannschaft sauer sein kann. Wenn ich vielleicht etwas suchen möchte, dann ist es vielleicht, dass wir heute nicht die Anzahl an Paraden hatten, die wir sonst haben. Da war ein kleines Plus aufseiten des BHC. Wir hatten eine kurze Phase in der ersten Halbzeit, wo wir das Tempospiel nicht gut unterbinden konnten, aber trotzdem: Wir haben uns auf alles eingestellt und waren auf alles eingestellt. Und ich glaube, das hat man gesehen. Beide Mannschaften haben sich behagt und bekämpft. Kompliment an meine Mannschaft. Das war ein geiles Handballspiel – leider mit keinen Punkten für uns.“

Markus Pütz: „Ich bin ultrastolz auf die Mannschaft. Das war eine harte Woche: Wir kommen nachts um vier zurück aus Dresden, haben eigentlich keine Vorbereitungszeit für dieses Spiel und dann bricht uns noch Tomas Babak weg. Dazu kriegt Eloy Morante noch die Rote Karte. Es kam viel zusammen und die Jungs, die haben alles investiert. Ich bin sehr dankbar, dass die Zuschauer so ein tolles Gespür hatten und kamen, als wir sie brauchten. Es macht einfach unfassbar Spaß mit dieser Mannschaft zu arbeiten, weil sie diese Gier hat und nicht aufgibt. Wir hatten ein paar Mal die Möglichkeit, wo wir auf plus vier bzw. plus fünf waren und den Deckel draufmachen können. Das kriegen wir nicht hin. Minden macht es sehr stark, sie geben nicht auf und machen weiter und weiter. In dieser Schlussphase sind wir unfassbar unter Druck, weil der Kopf nicht mehr so mitspielt und die Beine tot sind. Und dann werfen wir uns in der letzten Aktion noch in diese Bälle rein und das ist gut und spricht für den Charakter dieser Mannschaft. Und ja: Es wird wieder Nörgler geben, die sagen, das muss man anders lösen. Aber das ist uns vollkommen egal, weil das muss man erst mal in dieser Woche mit diesen zwei harten Spielen so erledigen, wie wir das gemacht haben.“

Fabian Gutbrod: „Ich freue mich sehr, dass wir dieses Spitzenspiel für uns entschieden haben. Mit dem Ausfall von Tomas Babak und der Roten Karte von Eloy Morante Maldonado haben sich die Chancen auf einen Sieg nicht erhöht. Da ist das ,Wie‘ dann heute auch egal. Wir haben eine Riesenmoral gezeigt und haben das Spiel irgendwie gewonnen. Das macht mich sehr glücklich. Trotz der Müdigkeit machen wir es in der ersten Halbzeit im Tempospiel gut. Es war ein gutes Handballspiel unter nicht so idealen Vorzeichen für uns, aber wir haben es trotzdem für uns entschieden.“

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