Solingen/ Das winterliche Wetter stellt Radfahrer in Solingen immer wieder vor massive Probleme. Die Korkenziehertrasse, die sich durch die Stadt schlängelt und sich zu einer wichtigen Radroute entwickelt, wird durch die Technischen Betriebe Solingen (TBS) nicht von Eis und Schnee geräumt. Schilder weisen zwar auf den fehlenden Winterdienst hin, jedoch werden so die Beteuerungen, in der Klingenstadt für eine Verkehrswende und für eine Gleichberechtigung der Verkehrsmittel zu sorgen, ad absurdum geführt.
Leider zeigt sich dieses Bild alljährlich und wiederholend auf der Trasse. Nach ersten Schneefällen bilden sich schnell gefährliche Schichten aus Eis und Neuschnee, die ein Befahren oftmals für Tage, manchmal sogar für mehrere Wochen, unmöglich machen.
Auch wenn sich akut durch das eingesetzte Tauwetter kein Handlungsbedarf mehr erkennen lässt, so fordert der adfc die Stadt Solingen auf, die Zeit bis zum nächsten Schneefall zu nutzen, um das Thema einmal abzuräumen. Es wurde wiederholt auf diese Problematik aufmerksam gemacht, u.a. am Runden Tisch Radverkehr. Passiert ist nach Angaben des adfc bis heute nichts.
Der adfc sieht die Stadtverwaltung in der Verantwortung, die für Radfahrer – und zwar nicht nur für Freizeitradler – wichtige Trasse, die zum Teil auch zur künftigen Veloroute von Gräfrath nach Hilden via Ohligs und Wald gehört, im Winter vollständig zu räumen oder verlässliche Regelungen zum Winterdienst zu erlassen.
Der adfc hält es auch nicht für ausreichend, nur eine Breite von 1,20m – wie auf Gehwegen üblich – zu räumen, da dies Begegnungsverkehr auf der Trasse unmöglich machen würde. Bleibt die Stadt Solingen weiter untätig, läuft das nach Aussagen des adfc dem Ziel zuwider, das Rad als verlässliche Alternative zum Auto zu entwickeln. Menschen, die bewusst auf das Auto verzichten, fühlen sich zudem nicht ernst genommen.
Der fehlende Winterdienst zeugt daher von einer gewissen Ignoranz, Radfahrer als gleichberechtigte Verkehrsteilnehmer anzusehen. Diese Gleichberechtigung sei von alle Parteien in den Wahlprüfsteinen 2020 als wichtiges Ziel betont worden. Vorschläge zur Finanzierung der nicht unerheblichen Kosten für den Winterdienst auf Radwegen unterbreitet der adfc in seiner Pressemitteilung allerdings nicht.
Für die übrigen Teile der Veloroute und weiterer zum Teil nicht straßenbegleitender Gehwege, die für Radfahrer freigegeben sind, fordert der adfc ebenfalls eine sukzessive Überprüfung der Winterdienstregelungen.