Bislang musste der Tafelladen auf der Ernst-Woltmann-Straße glücklicherweise niemanden abweisen
Solingen/ Ein Jahr voller Herausforderungen liegt hinter der Tafel Solingen. Mit dem Krieg in der Ukraine kamen mehr Flüchtlinge in die Klingenstadt als während der ersten Flüchtlingswelle 2015. Rundt 1.000 Menschen mehr versorgte die Tafel im Jahr 2022 mit Lebensmitteln und anderen Dingen des täglichen Bedarfs. „Wir haben es irgendwie geschafft und schaffen es bis heute, ohne Aufnahmestopp wie bei anderen Tafeln“, erläutert Brigitte Funk, die alte und neue Vorsitzende der Tafel Solingen. Bei der Jahreshauptversammlung im Konferenzraum der Stadt-Sparkasse an der Düsseldorfer Straße wurde sie einstimmig wiedergewählt, ebenso wie der zweite Vorsitzende Dr. Christoph Zenses und Kassierer Heinz Thomas. Neu im Vorstand ist Annemarie Kister-Preuss als Schriftführerin.
2022 unterstützte die Tafel rund 1.250 Haushalte mit zirka 3.500 Menschen, darunter sind ein Drittel Kinder unter 16 Jahren. „Den Kindern“, so die Tafel-Vorsitzende, „gilt unsere besondere Aufmerksamkeit. So konnten auch im vergangen Jahr mit Hilfe der Gruppe Kiwanes Schulranzen und Rücksäcke ausgegeben werden an Erstklässler und Mädchen und Jungen, die zu Weiterführenden Schulen wechseln. Die Aktion Wunschzettel mit Unterstützung von Oberbürgermeister Tim Kurzbach sorgte dafür, dass sich 450 Kinder im Theater ein von Solingern gekauftes Geschenk abholen konnten“.
Auch insgesamt konnte sich die Tafel im vergangenen Jahr über zunehmende Unterstützung aus der Bevölkerung freuen. Auch wenn inzwischen Lebensmittel aus Spendengeldern zugekauft werden, bleibt das oberste Ziel, Waren vor der Vernichtung zu retten. 350 Tonnen Lebensmittel wurden 2022 eingesammelt, sortiert und an hilfsbedürftige Menschen ausgegeben. Auch hier kann sich die Tafel auf Supermärkte, Bäckereien, Discounter verlassen, die diese zur Verfügung stellen.
57 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer waren 2022 im Einsatz, unterstützt von Alexandra Krug, die als Angestellte Mitarbeiterin im Tafelladen an der Ernst-Woltmann-Straße mit umsichtiger Regie für den reibungslosen Ablauf sorgt. Außerdem unterstützen ein Bundesfreiwilliger und eine Ein-Euro-Kraft die Arbeit der Tafel.
„Wir sind uns der hohen öffentlichen Wertschätzung bewusst. Das gute Image gilt es zu pflegen, jeden Tag“, weiß Brigitte Funk.
Auch die Medizinische Hilfe der Tafel konnte sich 2022 über zahlreiche finanzielle Zuwendungen freuen. Das der Tafel angegliederte Medimobil fährt wöchentlich dienstags. Medizinerinnen und Mediziner, unterstützt von Fahrerinnen und Fahren des DRK sind unterwegs, um niederschwellige medizinische Hilfe zu leisten. Rund 500 Patientenkontakte gab es im vergangen Jahr. Darüber hinaus versorgte die Praxis ohne Grenzen nahezu 600 Menschen. Auch hier sind die Helferinnen und Helfer ehrenamtlich im Einsatz.
„Mit der breiten Unterstützung der Solinger im Rücken bin ich guten Mutes, dass die Tafel-Familie auch weiter ihren Teil zum sozialen Frieden in der Stadt beisteuert“, ist Brigitte Funk sicher.