Herbstsynode des Evangelischen Kirchenkreis Solingen tagt in der Stadtkirche
Solingen/ Zu ihrer Herbsttagung tritt am 10. und 11. November die Synode des Evangelischen Kirchenkreises Solingen in der Evangelischen Stadtkirche Mitte zusammen. Im Mittelpunkt der Beratungen werden drei Konzepte zur Personalplanung für die Bereiche Kirchenmusik, Arbeit mit Kindern und Jugendlichen sowie Pfarrdienst stehen. Sie sehen vor, den Solinger Kirchenkreis zukünftig in drei Regionen zu gliedern. Dort sollen die jeweiligen Gemeinden künftig viel enger als bisher zusammenarbeiten, indem sie vor allem den Pfarrdienst gemeinsam organisieren. Auch bei der Kirchenmusik und in der Jugendarbeit sollen Mitarbeiter künftig nicht nur für eine einzelne Gemeinde, sondern auch für die Region oder den ganzen Kirchenkreis arbeiten. Gleichzeitig sollen die Hauptamtlichen aber auch zukünftig in einer oder zwei Gemeinden besondere Präsenz zeigen. So sieht zum Beispiel das Konzept für den Pfarrdienst vor, dass in jeder der zehn Gemeinden mindestens ein fester Pfarrer ansprechbar für Taufen, Trauungen, Beerdigungen und seelsorgliche Anliegen sein soll. Für die Gemeinden würden die nun vorgeschlagenen Konzepte eine große Veränderung bedeuten: Bislang wurde über die verschiedenen evangelischen Arbeitsfelder ebenso wie über die Ausstattung mit Personal weitgehend eigenständig vor Ort entschieden.
Die Vorschläge wurden in den zurückliegenden 18 Monaten durch Arbeitsgruppen entwickelt, die von der Synode eingesetzt worden waren. „Der Synode war wichtig, die Konzepte in einem transparenten Prozess und in enger Rückbindung zu Synode und Gemeinden zu entwickeln“, erklärt Dr. Ilka Werner, Superintendentin des Evangelischen Kirchenkreises Solingen. Darum habe der Kreissynodalvorstand bereits bei den zurückliegenden Synoden Raum für die Diskussionsstände der Arbeitsgruppen und für Rückmeldungen gegeben. Außerdem seien die Überlegungen bei zwei öffentlichen Informationsveranstaltungen detailliert vorgestellt worden. „Dabei gab es viel Zustimmung. Darum bin ich zuversichtlich, dass wir auf der anstehenden Synode ein klares Ergebnis erhalten werden, das wir dann auf unserem weiteren Weg bis 2030 mit Leben füllen werden.“ Die Tagesordnung sieht vor, dass die nötigen Beschlüsse zum Zukunftsprozess „Klingenkirche 2030“ am Freitagabend noch einmal ausführlich beraten werden können. Die entscheidenden Abstimmungen sind dann für den Samstagmorgen vorgesehen.
Der Prozess „Klingenkirche 2030“ ist nötig, da die Evangelische Kirche in Solingen absehbar kleiner werden wird. So rechnet der Kirchenkreis zum Beispiel für 2030 nur noch mit zwölf anstelle der gegenwärtig 19 Pfarrstellen und etwa zwei Dritteln der bisherigen Finanzkraft. Bereits im März 2021 hatte die Synode in einer Grundsatzentscheidung beschlossen, darauf nicht mit Fusionen von allein zu klein gewordenen Gemeinden zu reagieren, sondern mit einer verbindlicheren Zusammenarbeit auf der Ebene des Kirchenkreises.
In einem weiteren Tagesordnungspunkt wird die Synode über einen Vorschlag des Kreissynodalvorstands beraten: Dem Diakonischen Werk soll unter dem Dach des Kirchenkreises mehr Eigenverantwortung übertragen werden, damit es zukünftig schneller und flexibler auf Entwicklungen reagieren kann.
Bereits am Freitag stehen neben der Beratung über den Zukunftsprozess die Berichte von Superintendentin Dr. Ilka Werner, der Bericht der Verwaltungsleitung sowie Berichte aus den Gemeinden auf der Tagesordnung. Am Samstag werden dann nach den Vorschlägen zum Zukunftsprozess unter anderem auch die Haushalte für 2024 zur Abstimmung vorgelegt. Außerdem wird Oberbürgermeister Tim Kurzbach am Samstagmorgen ein Grußwort sprechen.
Die Synode beginnt am Freitag, 10. November, um 18.00 Uhr mit einem Gottesdienst in der Evangelischen Stadtkirche Mitte, Kirchplatz14, 42651 Solingen. Prädikant (ehrenamtlicher Prediger) Dr. Holger Ueberholz aus Gräfrath wird die Predigt halten. Nach einem Imbiss beginnen dann im Bürgersaal die Synodalberatungen mit dem Bericht der Superintendentin. Am Samstag, 11. November, startet der zweite Synodentag um 8.30 Uhr mit einer Andacht. Die Synodaltagungen sind grundsätzlich öffentlich.