„Solingen steht zusammen für Demokratie und Vielfalt“
Solingen/ Für Sonntagmittag hatte das Bündnis „Bunt statt braun“ ab 13.00 Uhr zu einer Demonstration gegen Rechtsextremismus auf den Platz am Neumarkt eingeladen. Das Motto der Demonstration lautet „Solingen steht zusammen für Demokratie und Vielfalt“. Nach Polizeiangaben versammelten sich in der Spitze rund 5.000 Demonstranten in der Innenstadt. Damit wurde die zunächst angenommene Teilnehmerzahl von „500 bis 1.000 Personen“ bei weitem überschritten.
Aufgrund der vielen Teilnehmer wurde der Beginn der Veranstaltung durch die Organisatoren zunächst einige Minuten nach hinten verlegt. So hatten auch die nachfolgenden Teilnehmer noch die Möglichkeit, dass Programm vor Ort auf den Neumarkt in voller Länge zu verfolgen.
Dieses bestand aus ingesamt acht Einzelbeiträgen. Hans-Werner Bertl vom Bündnis „Bunt statt braun“ machte den Anfang und ging dabei in seiner Rede auch nochmal auf den gestrigen Holocaust-Gedenktag ein. Bertl sprach dabei über die Grundpfeiler der Demokratie und über ihren Schutz vor der Abschaffung durch Rechtsextreme. Der ehemalige SPD-Landtagsabgeordnete setzt sich dabei für ein ernsthaftes Parteienverbot der AfD und für die Prüfung eines Entzuges der Grundrechte von AfD-Politiker Björn Höcke ein. Weitere Redebeiträge kamen u.a. von Mitgliedern des Jugendstadtrates und Joachim Hiller vom Cow Club. Zudem berichteten u.a. mehrere Frauen des Internationalen Frauenzentrums in Ihrem Redebeitrag über ihre Ängste als Frauen mit Migrationshintergrund. Weitere Einzelbeiträge wurden vom Solinger Appell sowie von Klaus Blasberg, früherer Schulleiter des Gymnasiums Schwertstraße und Solingens Arbeitgeberpräsident Horst Gabriel verlesen. Der früherer Lehrer und langjähriger Leiter des Wettbewerbs „Jugend forscht“ am Humbldtgymnasium, Karl-Wilhelm Voss, erklärt: „Das ist das erste Mal in meinem Leben, dass ich demonstriere – und ich bin jetzt 74.“ Im weiteren Verlauf sprachen Detlef Wagner vom Solinger Sportbund und Günter Bischoff vom Bund der Antifaschisten. Nach einem Musikbeitrag von Gloria und Frank Göllmann und der Ansprache von Dr. Ilka Werner, Superintendentin des Evangelischen Kirchenkreises Solingen, setzte sich der Demonstrationzug über die Kölner Straße / Mummstraße / Konrad-Adenauer-Straße in Richtung Rathausvorplatz in Bewegung.
Dort angekommen begrüßte Solingens Oberbürgermeister Tim Kurzbach die zahlreichen Demonstranten. Nach seiner kurzen Ansprache ist die Demonstration beendet.
Nach Polizeiangaben verlief die Demonstration zu jeder Zeit völlig friedlich. Besondere Vorkommnisse seien nicht zu verzeichnen gewesen, so ein Polizeisprecher auf Nachfrage.
