Durchsuchungen in acht Bundesländern – zehn Haftbefehle vollstreckt – auch Rechtsanwälte verhaftet – Zahlreiche Vermögenswerte sichergestellt – Maßnahmen und Ermittlungen dauern an – Bundespolizei ist u.a. mit zahlreichen Einsatzkräften am Verwaltungsgebäude Gasstraße in Höhscheid im Einsatz
Das Ermittlungsverfahren der bei der Staatsanwaltschaft Düsseldorf angesiedelten Zentral- und Ansprechstelle für die Verfolgung Organisierter Straftaten in Nordrhein-Westfalen (ZeOS NRW) richtet sich gegen Mitglieder einer international agierenden Schleuserbande. Unter der Federführung der Bundespolizeiinspektion Kriminalitätsbekämpfung Köln durchsuchen seit dem frühen Morgen über 1000 Beamtinnen und Beamte der Bundespolizei und der Staatsanwaltschaft insgesamt 101 Wohn- und Geschäftsräume, darunter auch zwei Rechtsanwaltskanzleien.
Unter Ausnutzung der Sonderregelungen für ausländische Fachkräfte soll die mutmaßliche Schleuserbande etwa 350 zumeist chinesischen Staatsangehörigen gegen Zahlung fünf- und sechsstelliger Eurobeträge zu Unrecht Aufenthaltserlaubnisse verschafft haben.
In diesem Zusammenhang wurden heute morgen (17.04.2024) zehn Beschuldigte festgenommen, gegen die im Vorfeld Haftbefehle erwirkt worden waren, darunter auch ein Rechtsanwalt und eine Rechtsanwältin. Ziel der Maßnahmen ist es zudem, Beweismittel und Vermögenswerte zu sichern.
Die Maßnahmen werden in Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein, Hamburg, Berlin, Hessen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Bayern durchgeführt.
Zahlreiche Einsatzkräfte der Bundespolizei am Verwaltungsgebäude Gasstraße in Höhscheid und in einem Firmengebäude in Wald im Einsatz
Seit den frühen Morgenstunden ist die Bundespolizei u.a. in einem großen Firmengebäude an der Wittkuller Straße in Wald im Einsatz. Weitere Durchsuchungen soll es aktuell u.a. auch im Ausländeramt der Stadt Solingen auf der Gasstraße geben. Zahlreiche Einsatzfahrzeuge der Bundespolizei sind dort ebenfalls vor Ort. Die zuständige Staatsanwaltschaft in Düsseldorf hält sich dazu derzeit allerdings noch bedeckt. Grund dafür sind ermittlungstaktische Gründe.
Für Mittwochnachmittag ist nach Mitteilung der Bundespolizeidirektion in St. Augustin eine Pressekonferenz der Staatsanwaltschaft in Düsseldorf geplant. Hier sollen dann weitere Einzelheiten zu den Durchsuchungen bekanntgegeben werden.
