Solingen/ Für ein neues Forschungsprojekt erhält das Deutsche Klingenmuseum über 83.000 Euro vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste. Weitere 7.000 Euro fließen aus dem Förderprogramm „Provenienzen NRW“ des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft. Dank dieser Förderungen kann nun untersucht werden, auf welchen Wegen afrikanische und chinesische Exponate in die Museumssammlung kamen.
Historiker Sven Littgen, der sich bereits während eines Volontariats diesem Thema widmete, wird das Projekt durchführen. Dazu müssen nicht nur Akten im Klingenmuseum gesichtet werden, sondern z. B. auch im Solinger Stadtarchiv und im Bundesarchiv in Berlin. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der von 1894 bis 1921 tätigen „Deutschen Kolonialgesellschaft, Abteilung Solingen“. Zahlreiche Stücke gelangten über Mitglieder dieser Gesellschaft in die Museumssammlung.
„Bei den Exponaten aus kolonialen Zusammenhängen wissen wir nur selten, auf welchen Wegen und unter welchen Bedingungen sie zu uns kamen. Zum 120-jährigen Geburtstag unserer Sammlung ist es höchste Zeit, das Thema aufzuarbeiten,“ stellt Museumsleiter Dr. Sixt Wetzler fest. Dank der Beratung und Vermittlung durch die Koordinationsstelle für Provenienzforschung in Nordrhein-Westfalen (KPF.NRW) wird das Deutsche Klingenmuseum einen nachhaltigen Beitrag zur kolonialen Geschichte des Bergischen Landes beitragen. Die KPF.NRW ist die zentrale Anlaufstelle für alle Informationen rund um das Thema Provenienzforschung in Nordrhein-Westfalen. Die KPF.NRW hat unter anderem das Ziel, eine stärkere Transparenz von Forschungsergebnissen und bessere Vernetzung von Einrichtungen und Forschungsprojekten zu schaffen.
Das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste mit Sitz in Magdeburg ist die zentrale Stelle in Deutschland für Fragen zu unrechtmäßig entzogenem Kulturgut, mit Schwerpunkten auf der NS-Zeit, der Sowjetischen Besatzungszone und DDR und der Kolonialzeit.
