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Gesundheitver.di unterstützt Krankenhäuser: Gemeinsames Vorgehen in Bund und Ländern ist dringend erforderlich

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Düsseldorf/ „Wir stehen am Vorabend eines Krankenhaussterbens“, so hat es Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach formuliert. Inzwischen scheint der Morgen angebrochen zu sein. Eine Pleitewelle schwappt über Deutschlands Krankenhäuser hinweg und macht auch vor NRW nicht halt. „Die Krankenhäuser haben das Krankenhaussterben nicht selbst verschuldet. Es ist Folge jahrelanger ungenügender staatlicher Investitionsförderung und staatlich festgesetzter Preise, die die Kosten nicht decken. Hinzugekommen sind zuletzt die geringere Inanspruchnahme der Krankenhäuser während und nach der Pandemie sowie die Inflation und die Energiepreissteigerungen“, erklärt Fachbereichsleiterin Susanne Hille, ver.di NRW.

Darüber hinaus müssten auch Tarifsteigerungen refinanziert werden. Die bisherigen Versprechen von Minister Lauterbach erwiesen sich laut Hille zunehmend als Luftblasen, die die notleidenden Krankenhäuser nicht gesunden lassen.

Die Folgen lassen sich am Beispiel der kurzfristig geschlossenen Kliniken in Solingen und Haan genau beschreiben:

„Die Schließung der beiden Kliniken hat unmittelbare Auswirkungen auf die umliegenden Krankenhäuser. Die Notaufnahmen verzeichnen einen Zuwachs an Patienten, dem sie aus Kapazitätsgründen unterschiedlichster Art – räumlich und personell – nicht gewachsen sind. Immer öfter kommt es dazu, dass sich Kliniken für den Notdienst, aber auch für die intensivmedizinische Versorgung abmelden müssen, da sie keine weiteren Patienten mehr betreuen können. Die Kapazitätsgrenzen sind erreicht“, so die Gewerkschafterin. Dies führe nicht selten dazu, dass in langwierigen telefonischen Prozessen nach Alternativen gesucht werden müsse, um die Patienten einer Klinik zuzuführen, die die Versorgung übernehmen kann. 

Weitere Klinikschließungen im Kreis Mettmann bedrohen das gesamte System – Kliniken in dem umliegenden Städten sind bereits heute schon am Limit

Außerdem sei immer öfter zu beobachten, dass Patienten aufgrund fehlender Bettenkapazitäten über Nacht in der Notaufnahme betreut werden müssen. Eine zusätzliche Belastung für die Patienten und das betreuende Personal, für die die Notaufnahmen nicht ausgerüstet seien. „Sollte es zu weiteren Schließungen im Kreis Mettmann kommen, bricht das ganze System zusammen. Umliegende Kliniken sind bereits jetzt am Limit. Die Umsetzung der aktuell vorliegenden Fassung Krankenhausplanung NRW-weit lässt befürchten, dass neben der Notfallversorgung auch die Versorgung von Frühgeborenen und älteren Menschen gefährdet ist. Auch hier soll es zu einem Leistungsabbau kommen. Insbesondere im Bereich Geriatrie ist dies eine fatale Entwicklung, da laut statistischen Hochrechnungen allein die Anzahl von Menschen mit Demenz bis zum Jahr 2030 geschätzt auf eine halbe Millionen Menschen in NRW ansteigen wird.“

Laut Hille liegt ein wichtiger Schritt in der Demokratisierung des geplanten Umbaus der Krankenhauslandschaft. „Demokratisch und transparent wird der Umbau nur, wenn die tatsächlichen Leistungserbringer und fachlichen Experten, die Beschäftigten der Krankenhäuser über ihre Arbeitnehmervertretungen, Notärzte und Rettungsdienste in den Regionen, die Patienten und ihre Vertretungen maßgeblich einbezogen werden.“

Auch die Vorschläge der Pflegeheime, ambulanten Pflegedienste, niedergelassenen Ärzte und weitere ambulanten Einrichtungen und der Beschäftigten dieser Einrichtungen müssten einbezogen werden. „Nur so kann eine sektorenübergreifende Reform tatsächlich in Gang kommen“, so Hille abschließend.

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